* 25. August 1954
von Bernhard Weber
Essay
Kompositorische SelbstfindungDie um 1975 auf den Geist der 2. Wiener Schule und auf die Philosophie von Theodor W. Adorno ausgerichtete Konzeption des Kompositionsstudiums sowie die historisch ausgerichtete Ästhetik der Freiburger Hochschule für Musik führten bei Mack vor dem Hintergrund seiner rock- und jazzmusikalischen Erfahrungen zunächst zu Irritationen und Verunsicherungen. Möglicherweise ist es ein Ausdruck dieses Konflikts, dass er sich am Beginn seines Studiums verstärkt mit der Klangästhetik und den Kompositionstechniken (z.B. Mixturen) der französischen Komponisten Claude Debussy, Maurice Ravel sowie Olivier Messiaen und, zu einem späteren Zeitpunkt, mit den Spektralisten um Gérard Grisey befasste. Zeitgleich intensivierte er seine Beschäftigung mit elektronischer bzw. elektroakustischer Musik im Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF (jetzt: SWR) Freiburg. Beide klangästhetischen Sphären und die dahinterstehenden musikalischen Konzepte standen in deutlicher Affinität zu seinen bisherigen Musikpraktiken. In dieser Phase der kompositorischen Selbstfindung entstand Paraphrase III für E-Piano und Live-Elektronik (1979), welche im Blick auf das Gesamtwerk jedoch noch nicht als repräsentativ eingestuft werden kann.
Entscheidende Impulse für Macks zukünftige künstlerische Ausrichtung gaben ein sechswöchiger Aufenthalt auf der Insel Bali (1978), denen sich drei weitere sowie ein Jahresaufenthalt (1981/82) anschlossen. Im Dorf Saba beschäftigte er sich intensiv mit Gamelanmusik, erlernte ...